Erkundung Burgstall Radeck
Rodeck – Zu einer Erkundung des Burgstalles Radeck hatte die Stadtratsfraktion der CSU/ÜHL Schwarzenbach a.Wald eingeladen. Fraktionsvorsitzender Matthias Wenzel begrüßte die Gäste wie auch den Referenten Dieter Pfefferkorn.
Rodeck, so der Wegbegleiter, gehört zu den ältesten Orten im Frankenwald. Pfefferkorn erklärte das Zustandekommen des Alten Forsthauses, welches als Kulturdenkmal aufgenommen, im 17. Jahrhundert entstanden ist. 1632 wird der Bewohner Förster Hans Schütz bezeichnet. Das Dorf ist mit dem „Castrum Radekke“ auf das Engste verbunden.
Die vermögenden Herren von Radeck werden urkundlich erstmals 1223 erwähnt und hatten auch zwischen Lichtenfels und Naila große Ländereien. Ihr Familienwappen – der Vortragende hatte ein Bild zur Ansicht dabei – es gleicht bis auf das Helmrad dem Wappen der von Reitzenstein. Sie waren Reichsritter und 1139 erstmals erwähnt. Sie erbauten die Burg „Radeck“ hoch über dem Rodachtal.
Bis zum Tode des „alten Cunz“, so wurde der letzte Radecker genannt, der am 4. Juli 1333 sein gesamtes Eigentum verkaufte, starb mit seinem Tod 1360 das Geschlecht hier bei uns im Frankenwald aus, erklärte Pfefferkorn. Bis in das 15. Jahrhundert war die Burg gleichzeitig der nördlichste Verwaltungssitz der Bischöfe von Bamberg, welche das Halsgericht repräsentierten und auch für schwere Verbrechen Urteile auf dem nahen Galgenberg vollstreckten.
Dieter Pfefferkorn erläutert das Familienwappen der Radecker
Die Burg hatte in diesen Jahrhunderten viele Eigner, die Radecker waren ihre Erbauer, 1378 zerstörten die Thüringer Landgrafen einen Teil der Festung, die aber durch Fritz von Redwitz wieder instandgesetzt wurde. Dann wechselte die Anlage zur Familie Hans von Waldenfels, welcher als Eigner von Amt, Schloss und Frankenhammer genannt wird. Inzwischen war auch Jörg von Guttenberg Nutzer, welcher 1489 von Philipp von Guttenberg abgelöst wurde.
Am schwersten beschädigt wurde die Burganlage in dem Bauernkrieg 1525 und konnte danach als Bollwerk nicht mehr gebraucht werden. 1947 wurde auf den Mauerresten ein Wohnhaus errichtet. Zwischen der Burganlage und dem Dorf Hohenzorn gab es einen Fluchtstollen, etwa 600 m lang, mannshoch und begehbar bis ins 20. Jahrhundert.
Die Erkundungsteilnehme folgten dem Forstweg nach Hohenzorn, wo der Referent die Besiedlungsgeschichte, wie auch die Namensgebung dieses Dorfes erklärte. Der Referent berichtete über die Sage vom Schlossberg wie auch vom Überfall eines Nürnberger Kaufmannzuges, woraus sich denn die „Weiße Frau“ ableiten lässt. Über den Galgenberg ging die Erkundungstour zu Ende. Matthias Wenzel dankte dem Vortragenden für die umfangreichen heimatkundlichen Erläuterungen.