Wasserrückhalt im Wald

Wasserrückhalt im Wald

Wasserrückhalt im Wald

Wie beugt man Überschwemmungen nach Starkregenereignissen vor? Indem man z. B. verhindert, dass Wasser zu schnell abfließt. Einen Beitrag dazu leisten die Bayerischen Staatsforsten durch wasserbauliche Eingriffe im Wald. Wie dieses Konzept im Detail aussieht, erklärte der Revierförster Christof Mörtlbauer vom Forstbetrieb Nordhalben. Eingeladen zu einer Waldexkursion entlang der Fränkischen Muschwitz hatte der CSU-Ortsverband Schwarzenbach a.Wald.

Förster Christof Mörlbauer (Mitte) begrüßte die Gruppe aus Schwarzenbach a.W. am Treffpunkt

Wo sich einst das Wasser eines steilen Quellbachs in den Waldboden schnitt, ist heute eine Kaskade von bis zu acht kleinen Teichen angelegt worden. Dadurch verbleibt das Wasser länger im Wald mit einer Reihe von positiven Wirkungen: Der rasche Abfluss wird so verhindert. Die Grundwasserbildung wird begünstigt. Es entstehen Lebensräume für Amphibien und andere Wassertiere und -pflanzen.

Dabei ist es keineswegs so, dass das Wasser von einem Teich zum nächsten fließt. Vielmehr besitzen die kleinen Teiche eine „Rückwärtsanbindung“, wie Mörtlbauer erklärt. Dies hat zur Folge, dass jeder Teich vom vorbeifließenden Bach „rückwärts“ gefüllt wird. Dadurch kann sich das Wasser der Teiche erwärmen, was den Amphibien zugutekommt. Die Besiedelung der nassen Lebensräume durch Frösche und Molche, darunter der seltene Fadenmolch, bereits im ersten Jahr nach der Entstehung gibt dem Förster recht. Außerdem verhindert diese Art der Wasserversorgung die Verschlammung der Teiche.

Bürgermeister Rainer Feulner (links) neben Förster Christoph Mörtlbauer

Sie wurden auch nicht mit einer Lehmschicht abgedichtet, wie man vermuten könnte. Vielmehr dürfen sie in einem niederschlagsarmen Jahr also durchaus trockenfallen. Um die Teiche herum sind Schwarzerlen gepflanzt worden. Eine weitere Bepflanzung ist geplant, um die Narben, die der Natur zugefügt worden, rasch zu heilen.

Der Förster erklärt, was „Rückwärtsanbindung“ bedeutet.

Insgesamt sind im Revier von Förster Mörtlbauer 25 Teiche entstanden. Dafür haben die Bayerischen Staatsforsten 45.000 € aus ihrem betriebsinternen Naturschutzfonds ausgegeben. Für private Waldbesitzer sind solche Summen kaum zu stemmen, wie einige Exkursionsteilnehmer versicherten. Außerdem müssen derartige Eingriffe vom Wasserwirtschaftsamt und der Naturschutzbehörde genehmigt sein.

Mit diesem Wasserrückhaltekonzept leisten die Bayerischen Staatsforsten einen Beitrag zur Erhaltung und Erhöhung der biologischen Vielfalt, wie sie im Bayerischen Waldgesetz gefordert ist. Nicht zuletzt seltene Bewohner des Frankenwaldes, wie der Schwarzstorch, werden dies zu schätzen wissen.

Bürgermeister Rainer Feulner (Mitte) neben Ortsvorsitzender Bianka Klein

Besonders stolz ist Förster Mörtlbauer auf seine Erfolge im Kampf gegen den Borkenkäfer. Die Unterschiede zwischen „seinem Wald“ und den benachbarten Thüringer Wäldern, wo kahle Hänge zu sehen sind, fallen sofort ins Auge. Deshalb mahnt der Förster und Jäger nicht nur den Grundsatz „Wald vor Wild“ an, wie ihn das Bayerische Waldgesetz formuliert, auch eine Reform des Bayerischen Jagdgesetzes sei an vielen Stellen überfällig, so Mörtlbauer.

Bianka Klein bedankt sich bei Christof Mörtlbauer mit einer Brotzeit.

Mit einer Brotzeit bedankte sich die Vorsitzende des CSU-Ortsverbandes, Bianka Klein, beim Förster für die lehrreiche Führung durch den Langenbacher Forst.

Das abschließende Gruppenbild ist vor dem Schwarzen Teich entstanden.
Gerhard Brütting

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen