Blühende Vielfalt an der Wilden Rodach

Blühende Vielfalt an der Wilden Rodach

Heimische Feuchtwiesen beherbergen zahlreiche Pflanzenarten. Naturschutzreferent Gerhard Brütting stellt diese bei einer Exkursion vor.

Schwarzenbach a.Wald – Bei einer zweistündigen Wanderung im Quellgebiet der Wilden Rodach konnten sich über 30 Teilnehmer von der Schönheit unserer Landschaft überzeugen. Auf Waldwegen, die viele Mitwanderer noch nie begangen haben, ging es vom Weberhaus in Rauhenberg talwärts bis zur Bischofsmühle. Referent Gerhard Brütting erläuterte auch, warum früher Fichten angepflanzt wurden. Diese schnellwüchsige Art, auch Brotbaum genannt, war für die Landwirte interessant und wird bis heute auch als Bauholz verwendet.


Zahlreiche Besucher interessieren sich für den Erhalt einer alten Kulturlandschaft.

Am Sauerbrunnen angelangt, fiel den Besuchern das eisenhaltige Wasser an der Farbe der braunen Ausfällungen auf. Es schließt sich ein kleines Quellmoor an, dessen Boden mit einer dicken Schicht aus Torfmoos bedeckt ist, das große Mengen Wasser speichern kann. Neben den verschiedenen Seggenarten fühlt sich der Fieberklee hier besonders wohl.


Brütting zeigt das Breitblättrige Knabenkraut.

Auf einer nahen Feuchtwiese im Talgrund, die früher landwirtschaftlich genutzt wurde, wachsen viele seltene und auch geschützte Pflanzen. Einmal im Jahr wird diese im Spätsommer, wenn die Samen ausgefallen sind, vom Landschaftspflegeverband gemäht. „40 bis 50 Pflanzenarten haben sich hier angesiedelt“, weiß Brütting zu berichten und zeigt u. a. die Perückenflockenblume, die Kuckuckslichtnelke, das Breitblättrige Knabenkraut oder das Wollgras. Das alles kann auf den Feuchtwiesen mitten im Wald nur gedeihen, weil diese Flächen von unseren Vorfahren jahrhundertelang bewirtschaftet wurden. Der Mensch hat dort eine Kulturlandschaft erschaffen.


Zahlreiche Pflanzen der Feuchtgebiete werden den Teilnehmern vorgestellt.

Eine weitere Feuchtwiese im Tal war immer voller Orchideen. Leider haben hier die Wildschweine einen großen Teil der Bestände zunichte gemacht. Die Borstentiere wissen auch, was lecker schmeckt, denn die Orchideen bilden an der Wurzel Knollen. Diese werden gerne ausgegraben und gefressen.


Der Referent zeigt eine Stelle, an der Wildschweine nach Wurzeln gegraben haben.

Auf dem weiteren Weg zeigt Brütting noch den Waldziest, die Waldsimse, das Mädesüß oder den Kälberkropf und ging auf die ökologische Bedeutung der Pflanzen ein. Die Wanderung endete, wo der Weg in den Forstweg mündet, der Pillmersreuth mit der Bischofsmühle verbindet.

Gerhard Brütting

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