Wie kann unser Wald gerettet werden?

Wie kann unser Wald gerettet werden?

Wie kann unser Wald gerettet werden?

Schwarzenbach a.Wald – Das Thema Waldumbau geht alle an. Trockenheit und Borkenkäfer machen diesem zu schaffen. Zu einer Waldexkursion von Schwarzenbach a.Wald über Göhren nach Geroldsgrün hatte der CSU Kreisverband mit Vorsitzendem Paul-Bernhard Wagner zusammen mit dem Forstunternehmer Ralf Kremer und Revierförster Holger Knüppel eingeladen. In einer Diskussionsrunde sollten Ursachen, Probleme und mögliche Lösungen der aktuellen Herausforderungen rund um den Wald besprochen werden. Über 50 Teilnehmer trafen sich am Schwarzenbacher Zukunftswald. Ebenso dabei waren Landrat Dr. Oliver Bär, MdL Alexander König, Bürgermeister Reiner Feulner, Hans Ludwig Körner vom Bayerischen Waldbesitzerverband und Markus Bechtle von Mercer Holz.

In fast drei Meter Tiefe ist die Erde noch trocken.

„Alle reden derzeit von Klimapolitik und Umweltschutz. Wir wollen schauen, wie die tatsächliche Situation konkret in unseren heimischen Wäldern aussieht und welche Maßnahmen hier kurz- und langfristig helfen können“, so Wagner. „Trockenheit und Borkenkäferbefall gefährden derzeit unsere Waldlandschaft, wie wir sie kennen“, betont der Unternehmer Kremer. Um eine nachhaltige Lösung zu entwickeln, müsse man langfristig ansetzen. „Eine der Fragen die sich stellt ist, welche Baumarten in Zukunft im Wald eingebracht werden können“, erklärt Förster Holger Knüppel. Denn dabei müsse eine Balance zwischen den Interessen der Waldbesitzer, der Holzindustrie und dem insgesamt notwendigen Waldumbau gefunden werden. „Wir müssen anfangen über die bestehenden Grenzen hinaus zu denken. Dafür wurde der Zukunftswald geschaffen“, so Bürgermeister Feulner. Hier wurden unterschiedliche und teils auch exotische Bäume gepflanzt, anhand derer man nach einigen Jahren erkennen kann, welche Baumarten sich in unserer Heimat auch bei anhaltender Trockenheit bewähren. In einem Waldstück bei Göhren hatte Kremer ein fast drei Meter tiefes Loch mit dem Radbagger ausgehoben, um den Teilnehmern die tiefreichende Trockenheit des Bodens aufzuzeigen. Die Pflanzungen im Frühjahr zeigen durch die Trockenheit 60-80 Prozent Ausfall.

Borkenkäfer und Larven gibt es unter der Baumrinde.

Während Themen, wie der Waldumbau und die Bepflanzung der Brachflächen eine langfristige Betrachtung erfordern, braucht es in der Frage des Borkenkäferbefalls auch kurzfristige Hilfen. An Rindenstücken demonstrierten die Forstleute zahlreiche Borkenkäfer und deren Larven. „Bei den Käferbäumen müssten die Ursache und nicht nur die Symptome bekämpft werden“, so Kremer. Gerade manche Privatwaldbesitzer könnten aus gesundheitlichen oder Altersgründen die bei Käferbefall notwendige Bewirtschaftung nicht mehr leisten. Die Forstunternehmen seien aber auf Grund der Vielzahl an Anfragen an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt. Landrat Oliver Bär weiß um die Sorgen der Forstunternehmen. Nachwuchs und gute Ausbildung – dafür wäre aus seiner Sicht die Waldbauernschule wünschenswert. „Von einer Aus- und Weiterbildungsstelle in Schwarzenbach würde die gesamte Forstwirtschaft unserer Region profitieren.“

Diskussionen über Thema Waldumbau, von links: Landrat Dr. Oliver Bär, MdL Alexander König, Forstoberrätin Brigitta Köhler-Maier, Bürgermeister Reiner Feulner und CSU-Kreisvorsitzender Paul-Bernhard Wagner.

Auch für Privatwaldbesitzer, die die Arbeit noch leisten könnten, lohne sich die Bewirtschaftung kaum noch, erklärt Schreinermeister Albrecht Burkhardt. Er fordert daher eine staatliche Prämie für verbrachtes Käferholz, die den Einbruch des Holzpreises auffange und Anreize zur Bewirtschaftung und damit zur Käferbekämpfung schaffe. Die derzeitigen Programme des Freistaats, die eine Förderung von verbrachtem Holz mit einem Mindestabstand von 500 Metern zum nächsten Wald vorsehen, seien für den Frankenwald nicht praktikabel. Die Problematik gemeinsam angehen wollen, zeigte die Diskussion. Allerdings muss auf Regen gehofft werden.

Gerhard Brütting

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