Prost ihr Brüder und Schwestern

Prost ihr Brüder und Schwestern

Die bayerische Tradition des Derbleckens hat auch im Schwarzenbach am Wald Einzug gehalten. Fastenprediger Egolf stichelt, die Gäste klatschen.

Schwarzenbach am Wald – Was den Münchnern der Nockherberg, ist den Schwarzenbachern der Döbraberg. Politische Spitzfindigkeiten kann nicht nur die Mama Bavaria austeilen, sondern auch Bruder Egolf. Eingeladen zum ersten Starkbierfest hatte die CSU Ortsgruppe und als Fastenprediger betrat Egolf Reuther in einer Mönchskutte das Landgasthaus Döbraberg.

In die Schenke des hochprozentigen Gerstensaftes waren auch der ehemalige Herrscher über die hochlöbliche Stadt Schwarzenbach am Wald, Dieter der Ältere aus dem Geschlecht der Pfefferkörner und der jetzige Herrscher Dieter den Jüngeren aus dem Geschlecht der Franken, gekommen. Neben dem Musiker und Sänger Patrick Busse engagierte man einen schottischen Dudelsackspieler und einen Schwiezer Alphornbläser.

Keine Obergrenze bei Steuer CD

Laut Bruder Egolf seien die Schweizer ein besonderes Völkchen. Obwohl sie nicht in der EU seien, haben sie ein vorbildliches Asylverfahrensrecht eingeführt. Es gab bei ihnen keine Obergrenzen, sondern nur MIndestgrenzen, wieviel Geld die ach doch so armen Steuerflüchtlinge mitbringen sollten. Also Brüder und Schwestern, wenn euer Name auf der Steuer CD stehen sollte, gebe ich euch gleich die Anschrift des Finanzamtes in Naila zur Selbstanzeige. Vielleicht gibt’s de Zelle von Uli Hoeneß. Kann auch sein, dass die Franz Beckenbauer erhält, weil er für die Bestechungsgelder keine Steuern gezahlt hat. „Schau mer mal!“

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Bruder Egolf alias Stadtrat Egolf Reuther bei seiner Fastenpredigt

Dudelsack und Alpenhorn

Prost! Das Bier im Steinkrug schmeckte dem Fastenprediger so gut, dass er Nachschub forderte. In den Trinkpausen präsentierten der Schotte Albrecht Roth aus Göhren und der Schwiezer Helmut Lang aus Straßdorf ihre musikalischen Töne an den fränkischen Instrumenten mit Winter adé. Dazu gab es Geschichtliches von der Dudelsackspielerei in den Highlands von Oberfranken.

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Helmut Lang und Albrecht Roth mit ihren fränkischen Alphörnern

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Viel Erfahrung erfordert das Blasen der selbst gebauten Alphörner

Amüsante Gschichtla hatte Dieter Pfefferkorn dabei, denn er kannte einen Mann, der seine Frau in einer gläsernen Urne bestattete, weil sie immer gerne vom Fenster rausschaute. Zweideutig wurde es in der Kirche, weil dort die drei neuen Glocken mit Bürgermeister und Pfarrer aufgehängt wurden und der kleine Junge meinte, er müsse vor dem Essen nicht beten, weil die Mutter doch gut koche.

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Dieter Pfefferkorn unterhielt seine Zuhörer mit Gschichtla aus der alten Zeit

Politisches Stimmenvieh

Und weiter ging es mit höhnischen Worten, weil das Starkbier bzw. Bockbier ein ganz besonderer Stoff ist. Manchmal habe man allerdings den Eindruck, dass einige davon, vor allem in dem fernen München, zuviel davon erwischt haben. So sollten wir als Stimmvieh tatsächlich in den Wahlkreis Coburg getrieben werden. Vielleicht hätten wir ja das fast noch als Gnade empfinden können, es hätte auch nach Thüringen gehen können. Dann kam aber die große Überraschung, die auch noch für große Zwietracht gesorgt hat und vielleicht auch noch Sorgen wird. Das Geroldsgrüner Stimmvieh wurde nach Coburg getrieben, das schwarze Schwarzenbacher Stimmvieh durfte in seinen Ställen bleiben.

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Noch viele Themen beackerte der Fastenprediger

Unterschriften wurden gesammelt und sogar ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks hat sich unsere unwirtliche Region aufgemacht, um ein paar schlechte Eindrücke von uns zu gewinnen. Als sie auf der alten Heeresstraße von Süden kamen, erblickten sie schon die ersten Ruinen. Ein blaues Haus, an dem sich die Fassade schon großflächig löste, war ein wahrlich guter Blickfang.  Bürgermeister, hast du nicht ein Fassadenverschönerungsprogramm aufgelegt? In Geroldsgrün haben sie wenigstens noch große schöne bunte Häuser in der Ortsmitte, die man anschauen kann. Als gezeigt wurde, wie das Fernsehteam von Schwarzenbach nach Geroldsgrün durch die nassen und nebelverhangenen Wälder fuhr, hätte man fast vermuten können, dass in der nächsten Sekunde menschenfressende Kopfjäger aus dem Regenwald auftauchen und das Fernsehteam dann im Kochtopf landet. Ob das ein Schaden gewesen wäre, das kann man sich noch überlegen.

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Gut unterhalten wurden die Besucher des Starkbierfestes

Löcher bei Steuern und Straßen

Auch Bürgermeister Dieter Frank wurde nicht verschont. Er soll doch endlich was gegen die sinkende Bevölkerungszahl tun, sonst hätte er bald keine Untertanen mehr. Von wem soll man denn letztendlich die nötigen Steuern herauspressen? Bruder Egolf prangerte auch den schlechten Zustand der Straßen an. Überall hatten sich große Löcher aufgetan, in denen fast Kleinkinder verschwinden können.

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Immer wieder aufgelockert wurde die Fastenpredigt durch musikalische Einlagen

Bruder Egolf erwähnte die Geschichte des Stark- bzw. Bockbieres und beschrieb dieses als Zaubertrank. Übernatürliche Kräfte wie bei Asterix könne er nicht garantieren, er dürfte sich für viele eher leistungsmindernd auswirken. „Um dies zu testen, erheben wir unsere Krüge! Na denn Prost, ihr Brüder und Schwestern!

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Die Besucher dankten es den Akteuren mit reichlich Applaus

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Zweiter Bürgermeister Matthias Wenzel bedankte sich mit Starkbier beim Fastenprediger

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Gerhard Brütting

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