„Eine der schönsten Kirchen im Frankenwald“

Kirchenführung in St. Josef – Schwarzenstein
Die CSU/ÜHL- Stadtratsfraktion besuchte die St. Josefskirche in Schwarzenstein. Pfarrsekretär Bernhard Kuhn, der schon bei der Weihe des Gotteshauses dabei war, hielt eine Kirchenführung und eine Reminiszens an den Erbauer dieses Gotteshauses, Pfarrer Rudolf Unger.

Der Referent der Kirchenführung: Bernhard Kuhn
Nach den Orgelklängen von „Ein Haus voll Glorie schauet“, begrüßte Bernhard Kuhn die Bürgermeister Reiner Feulner und Matthias Wenzel, sowie die Fraktionsmitglieder und Gäste auf das Herzlichste und freute sich über ihr Kommen. Zunächst hob er ein paar Sätze aus der Urkunde der Grundsteinlegung vom 27. Mai 1962 hervor, in der es u. a, heißt, dass zu dieser Zeit, als Pfarrer Rudolf Unger den Grundstein der neuen Josefskirche legte, Dr. Heinrich Lübke, Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Konrad Adenauer Bundeskanzler, Dr. Hans Ehard Ministerpräsident von Bayern, Dr. Fritz Strahler Regierungspräsident von Oberfranken , Dr. Eberhard Schamel Landrat in Naila und Hans Gaul Bürgermeister von Schwarzenstein waren. Am 15. September 1963 wurde die Josefskirche von Weihbischof Johannes Lehnhardt konsekriert. Architekt des neuen Gotteshauses war Stadtrat Franz Raith aus Hof. Die Erd- und Maurerarbeiten führte das Baugeschäft Heinrich Frank und die Zimmereiarbeiten Heinrich Kießling durch. Finanziert wurde der Bau durch Zuschüsse des Erzbischöflichen Ordinariates, des Bonifatiusvereins, der Kommune, außerdem durch Spenden und Eigenleistungen der Pfarrgemeinde.

Links Bürgermeister Reiner Feulner, rechts sein Stellvertreter Matthias Wenzel und Bernhard Kuhn.
Bernhard Kuhn führte durch den Kirchenraum, verwies auf das wunderbare Altarbild mit dem Vater Unser, auf die Kreuzwegstationen, auf das Gemälde des heiligen Josefs mit Jesuskind und zeigte auch die Orgel und den Glockenturm von St. Josef. Einen größeren Block seiner Erklärungen widmete er Pfarrer Rudolf Unger, der 45 Jahre von 1947 bis zu seinem Tod am 5. Dezember 1992 die Pfarrei Schwarzenstein/ Schwarzenbach von Grund auf prägte, obwohl er damals nur ein Jahr bleiben wollte. Bernhard Kuhn, der bei Pfarrer Unger auch schon Sekretär war, hatte ihn von frühen Kindesbeinen an bis zu seinem Tod begleitet. Der Referent sprach über den „Seelsorger und Mensch Rudolf Unger“ und pickte einige seiner markanten Eigenschaften heraus, die er noch im Gedächtnis hatte. „Pfarrer Unger war Pfarrer mit Leib und Seele, und ich übertreibe nicht, wenn ich sage: Er war in seiner Pfarrgemeinde, bei den evangelischen Glaubensgeschwistern und weit über die Grenzen hinaus beliebt!“ Pfarrer Rudolf Unger war Stadtrat der CSU. Bei anstehenden Wahlen machte er schon der Kanzel herab darauf aufmerksam, dass es eine große Sünde sei, wenn man eine andere Partei als die CSU wählen würde. Davon war er überzeugt.

Nichtsdestotrotz hatte Pfarrer Unger viele Freunde auch in der SPD! Aber das Wahlplakat seines Freundes Franz Josef Strauß bekam natürlich einen Platz auf der Anschlagtafel, gleich neben der Gottesdienstordnung, und das Portrait des ehemaligen Landesvaters zierte die Heckscheibe von Pfarrer Ungers Auto. Pfarrer Unger war auch durch seine Leserbriefe über alle möglichen Themen, von Abtreibung über Todesstrafe und vieles mehr weit über die Grenzen des Freistaates hinaus bekannt. In den letzten Jahren hatte er diese schon Bernhard Kuhn zur Weiterleitung diktiert. Rudolf Unger war ein sehr leutseliger Mensch, sagte Kuhn. Er nahm alle Einladungen zu Hochzeiten, Taufen, Geburtstagen usw. gerne an, und blieb dann stundenlang, denn für viele Pfarrangehörige war es damals noch eine Ehre einen Pfarrer zum Geburtstag einzuladen. Der allseits beliebte Geistliche war auch leidenschaftlicher Schwimmer. Er nahm an jeder Stadtmeisterschaft teil, und in seinen letzten Jahren wurde er als einziger Teilnehmer seiner Altersklasse immer 1. Sieger. Auch an dem Tag, als er den Schlaganfall erlitt, der dann zum Tode führte, war er noch gemeinsam mit Bernhard Kuhn im Selbitzer Hallenbad, weil das Schwarzenbacher Bad gerade seine Grundreinigung durchführte. Bernhard Kuhn erzählte noch viel über seinen Pfarrer Unger. Denn „Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren“. (Johann Wolfgang von Goethe). Mit dem Orgelstück „Die Himmel rühmen“ von Ludwig van Beethoven und einem Segensgebet endete die Kirchenführung. Die beiden Bürgermeister bedankten sich bei Bernhard Kuhn im Namen aller Anwesenden für seine aufschlussreichen und sehr interessanten Ausführungen.

Die Glocken von St. Josef